HCM

Hypertrophic Cardiomyopathy

Was ist HCM?
HCM ist eine Herzmuskelerkrankung, welche durch eine Verdickung des Herzmuskels gekennzeichnet ist. Die Ab-
kürzung HCM (oder auch HKM genannt) wird von der englischen Bezeichnung der Erkrankung “hypertrophic
cardiomyopathy” abgeleitet.

Es gibt verschiedene Schweregrade der HCM-Erkrankung, die Verdickung des Herzmuskels kann die gesamten
Herzmuskeln, oder nur Teilabschnitte umfassen. Bei einer Verdickung unterhalb der Hauptschlagadermündung,
spricht man von einer Obstruktion (vollständiger Verschluss eines Hohlorgans durch Verlegung, Verstopfung oder
Kompression). Diese führt in der Regel zu einem Herzgeräusch.

Vereinfacht gesagt, wächst die Muskulatur des Herzens in den Kammerinnenraum, so dass sich der Durchmesser
bzw. das Innere des Herzens erheblich verkleinert. Dadurch kann isch das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut
füllen, wodurch es zu einem Rückstau in die Linke Vorkammer und meist anschließend in den Lungenkreislauf gerät.
Die Folge des Rückstaus sind nicht Selten Lungenödeme (Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge).

Woher kommt HCM?
Es wird zwischen zwei Formen der HCM unterschieden:

Primäre HCM
Bei dieser Form der HCM handelt es sich um einen genetischen Defekt, welcher autosomal dominant vererbt wird,
d.h. für die Vererbung von HCM reicht es aus, wenn das Tier von einem Elternteil die Information für diese Krank-
heit erhält. Dies bedeutet nicht, dass dieses Elternteil unbedingt ebenfalls an HCM leidet, da diese Krankheit auch
Generationen überspringen kann, die Erbinformation jedoch weitergegeben werden kann. Daher ist es umso wich-
tiger, dass man Rassekatzen mit Stammbaum kauft, da ein guter Züchter sich über die vorherigen Generationen in-
formiert hat und soweit es möglich ist/war über den Stammbaum Krankheiten dieser Linie ausgeschlossen hat.

Sekundäre HCM
Bei dieser Form der HCM liegt keine genetische Veranlagung vor, sie wird aufgrund einer Erkrankung entwickelt.
Hier in Frage kommen beispielsweise Krankheiten, die mit einem erhöhten Blutdruck einhergehen, wie z.B. chro-
nisches Nierenversagen. Auch eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), kann zu einer HCM-Erkrankung
führen.

Wie erkenne ich eine HCM?
Bei der Katze ist die Erkennung einer Herzerkrankung leider nicht immer einfach, da Katzen gerade im Anfangs-
stadium selten Anzeichen einer Erkrankung zeigen. Häufig beobachtet werden:

– Atemnot
– verringerte Belastbarkeit
– hecheln nach Belastung, Spielen
– Appetitlosigkeit
– vermehrtes Schlaf- und Ruhebedürfnis

Wie kann eine HCM diagnostiziert werden?
Ein häufiges Anzeichen ist, dass bei einer Routineuntersuchung vom Tierarzt ein Herzgeräusch gehört wird. Diese
Herzgeräusche können harmlos sein, aber auch auf eine Herzerkrankung hinweisen. Dies ist allerdings keine Garantie,
viele Tiere, die eine HCM-Erkrankung haben, zeigen keinerlei Herzgeräusche. Sollten Sie den Verdacht haben, dass
Ihre Katze an HCM erkrankt ist, sollten Sie unbedingt einen Herzultraschall machen lassen. Dieser Ultraschall sollte
immer von einem Spezialisten, d.h. einem Kardiologen ausgeführt werden, denn nur diese haben die entsprechenden
Geräte, um auch kleinste Veränderungen am Herzen erkennen zu können. Bei einem Herzultraschall ist es sehr wichtig,
dass der Ultraschall mit einem Farbdoppler-Ultraschallgerät gemacht wird.

Seit einiger Zeit gibt es auch einen neuen Bluttest (NT-proBNP), der auch vom praktischen Tierarzt eingeleitet werden
kann und dessen Wert bei den meisten Katzen mit Herzmuskelerkrankungen erhöht ist. Falls der Wert im NT-proBNP
erhöht ist, sollte man ein Herzultraschall lassen, um den Verdacht auf eine Herzerkrankung ggf. zu bestätigen.
Die Kombination aus Bluttest und Herzultraschall ist momentan das beste Verfahren zur Diagnostik von Herzerkrankungen.

HCM in der Katzenzucht
Bei seriösen Katzenzüchtern werden alle Zuchttiere ab dem entsprechenden Alter (1. Ultraschall mit ca. 1 Jahr) einem
Kardiologen vorgestellt und ein HCM-Ultraschall wird gemacht. Nur Tiere mit besten Werten und ohne jegliche Anzeichen
einer Erkrankung werden zur weiteren Zucht eingesetzt. Eine einmalige HCM-Untersuchung ist hier allerdings nicht
ausreichend! Die Tiere sollten alle 2 Jahre wiederholt geschallt werden.

Unsere Zuchtkatzen werden regelmäßig in der Tierklinik Kaiserberg vom angesehenen Kardiologen
Herrn Dr. Jan-Gerd Kresken HCM geschallt.