Zu Besuch bei Prue und Miranda…….

Die Geschichte von Miranda zeigt wie schwer es uns Züchtern ist einen wirklich schönen Platze für seine Kitten zu finden. Ich habe lange überlegt, o ich die Geschichte hier erzähle, aber ich denke, auch darüber sollte mal berichtet werden. Hier nun die “Kurzform”.

Miranda (Miri) hatte eigentlich ein schönes zu Hause gefunden. Ein großes Haus mit gesicherten Garten, Spielgefährten der gleichen Rasse und noch 2 Hunden. Die zukünftige Besitzerin kam sie auch regelmäßig vor Auszug besuchen und alles war eigentlich im “grünen Bereich”.

Es kam der Tag des Auszugs und wie immer bitten wir die neuen Besitzer uns doch zu erzählen, wie denn die erste Nacht so gelaufen ist. So erfuhren wir dann, dass Miri die erste Zeit im Sturdi verbracht hat, weil man sicher gehen wollte, dass die Hunde ihr nichts tun würden. Das war für uns die erste schlechte Nachricht und es kamen die ersten Zweifel auf, ob wir die richtigen Dosis für sie gefunden hatten. Es gab einigen E-Mail-Verkehr und auch viele Telefonate, wo wir dann auch mehrmals aufgefordert wurden Miri doch zurück zu holen, wenn wir der Meinung sind, dass sie dort nicht gut aufgehoben ist. Im Laufe dieses Schriftverkehrs merkten wir dann, dass mit der guten Dame irgendetwas nicht in Ordnung ist und es kam uns der Verdacht, dass sie dem Alkohol wohl nicht abgeneigt ist. Eines Abends klingelte mal wieder das Telefon, es gab Diskussionen und am Ende einigte man sich darauf, dass ich Miri sofort, gegen Rückzahlung des kompletten Kaufpreises, zurückholen sollte.

Gesagt, getan….. Ich habe mich mit einem Bekannten auf den Weg gemacht. Allerdings wurde uns, nachdem wir angekommen waren, es war so gegen 21:30 abends, die Tür nicht aufgemacht. Stattdessen fuhr auf einmal die Polizei vor, welche von der guten Dame gerufen worden ist und ich wurde beschuldigt, dass ich eine Katze entwenden wolle. Die Aggressivität der Polizei mir gegenüber war wirklich erstaunlich und legte sich erst, nachdem ich den Sachverhalt mit der Vorlage eines Vertrages bzgl. der Rückabwicklung und des Geldes für die Kaufpreiserstattung vorgelegt habe. Zu diesem Zeitpunkt erschien dann auch die Besitzerin von Miri sturzbetrunken und schwankte mit ihren beiden Hunden über die Straße. Kurz um, sie weigerte sich mir Miri zu geben und torkelte von dannen. Die Polizei verabschiedete sich und ich stand nun da.  Kurz darauf kam die gute Dame zurück getorkelt und es gab natürlich noch eine hitzige Diskussion welche dann mit einem Tritt gegen mein Auto beendet wurde, denn man verschwand wieder in sein Haus.

Nun war guter Rat teuer. Ich entschied mich dafür “kleine Brötchen” zu backen um weiter an Informationen zu kommen. Man traf sich auf neutralen Boden und einige Zeit später besuchte ich Miri in ihrem Zuhause. Mhhhhhh………
Nun stellte sich heraus, dass Miri nicht die letzte Katze war die gekauft wurde, sondern es noch weiteren “Zuwachs” gab, so dass dort nun 14 Katzen und 3 Hunde lebten. Ich muss allerdings sagen, dass das Haus sauber und alle Tiere gepflegt waren.
Stutzig hätte mich machen sollen, dass meine mitgebrachten Leckerlies mir förmlich aus den Händen gerissen wurden, aber dazu später mehr.

Da man nun wieder ein gutes Verhältnis hatte erfuhr man dann mal nebenbei, dass das Vet-Amt bei der guten Dame war, eingeschaltet durch die Tierärztin. Diese hatte sich nämlich geweigert Miri zu kastrieren, da diese viel zu dünn war. Die Alarmglocken klingelten wieder. Wie man weiter erfuhr hatte die Dame mittlerweile ihren Job und ihren Führerschein, letzteres wegen Alkohol, verloren. Da wir keine Handhabe hatten Miri dort raus zu holen, haben wir versucht sie auf andere Art und Weise zu unterstützen. 1x im Monat kam ein Tierarzt vorbei und hat die Gewichte aller Tiere kontrolliert.

Es kam wie es kommen musste……. Uns erreichte eine Mail, dass das Veterinäramt da war und alle Katzen mitgenommen hätte, angeblich wegen Unterernährung. Wir setzen uns mit den anderen Züchtern Verbindung, welche auch Tiere dorthin verkauft hatten und versuchten an Informationen zu kommen. Alle Tiere waren im Tierheim unter Quarantäne und wir hatten keine Chance sie zu besuchen. Auch unser Angebot Miri zu uns zu nehmen, mit ihr zu dem entsprechenden Tierarzt zu fahren und alle Kosten für sie zu übernehmen wurden abgelehnt.

Wenn ein Tier von Vet-Amt abgeholt wird, gehört es dem Vater Staat. Erst wenn das Verfahren mit dem Besitzer abgeschlossen ist, wird das Tier dem Tierheim übergeben und kann vermittelt werden. Es begann für uns eine lange Wartezeit in der wir nichts unternehmen konnten und auch keine Auskünfte vom Vet-Amt oder vom Tierheim bekamen.

Zwischenzeitlich wurde uns zugetragen, dass der guten Dame auch noch die Hunde weggenommen wurden wegen einem angeblichen Selbstmordversuch.

Durch Zufall erfuhren wir, dass das Verfahren abgeschlossen war und die Tiere zur Vermittlung standen. Wir sind noch am gleichen Tag ins Tierheim gefahren. Mittlerweile waren Tiere nachweislich an FIP gestorben, die Tiere hatten Milben und zum guten Schluss hatten auch noch einige Tiere einen Pilz.  <Trotzdem haben wir gesagt, dass wir Miri wieder zu uns nehmen möchten. Das Tierheim versprach sich darum zu kümmern und sich mit uns in Verbindung zu setzen. Zu unserem Erstaunen erfolgte tatsächlich zum vereinbarten Zeitpunkt der Anruf vom Tierheim, dass wir Miri zurück haben könnten. Sie wollten sie nochmal durchchecken und ein Blutbild machen lassen. Wenn dann alles okay wäre, könnten wir sie abholen. Wir waren uns des Risikos bewusst, aber wir wollten Miri so schnell wie möglich daraus holen. Eine Woche später war es dann so weit.

Bei uns angekommen, erkannten wir unsere Miri nicht wieder. Sie biss, ließ sich überhaupt nicht anfassen und beim Auskämmen, was bitter nötig war, sogar unter sich gemacht. Unsere Geduld war gefragt.

Wie es der Zufall wollte war kurz vorher die Freundin unserer Prue plötzlich verstorben und die Familie suchte nun eine neue Spielkameradin. Wir luden sie ein und dann geschah etwas, was mich heute noch sprachlos macht. Das „männliche Oberhaupt“ der Familie ging zu Miri hin und die Motte ließ von ihm kraulen und beschmusen. Na ja, den Rest kann man sich denken…….

Wie sich später herausstellte, war ich die einzige Züchterin, die ihr Tier zurückbekommen hat und der Grund hierfür war meine Zuchterlaubnis vom Vet-Amt.

Alle anderen Tiere waren innerhalb 2 Wochen  vermittelt.

Wir hätten hier noch locker 10 Seiten mehr Schreiben können, über Dinge die passiert sind, aber wir denken, dass die Kurzform ausreicht und zeigt wie wichtig es ist auch weiterhin Kontakt mit den Kittenkäufern zu halten. Schließlich kann man den Menschen immer nur „vor den Kopf gucken“.

Miri (black-tabby-classic-white) ist nun endlich angekommen und wir wünschen ihr, Prue und den Dosis ein langes, gesundes und glückliches Leben.

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